Es ist schoen aufzustehen. Man guckt gespannt raus in der Hoffnung die Landschafft haette sich veraendert. Leider wird man enttaeuscht. Es sind immer noch die gleichen Baeume. Laub-und Nadelbaeume liefern sich einen fairen Kampf.
Schwer zu sagen wer ueberwiegt. Manchmal kann man kleinere Doerfer vorbeiziehen sehen. Normale Haeuser wie man sie aus Europa kennt gibts hier nicht. Plattenbauten scheinen nun auch Luxus geworden zu seien. Alle Haeuser in diesen Doerfern wirken wie selbstgebaut. Was erst sehr aermlich aussieht ist ein Hauch von Individualitaet der mir Spass macht. Keines der Haeuser sieht gleich aus. Man bekommt die unmoeglichsten Formen zu sehen. Mir persoehnlich gefiel ein Haus mit 4 Etagen am besten. Es hatte keine senkrechten Waende sondern bestand aus riesigen Daechern. Mit einem Tippi am ehesten zu vergleichen.
Wir machen immer wieder Stopps an kleineren Bahnhoefen. Unser Mongolischer Zimmergenosse den ich mitlerweile lieber als Freund bezeichne hilft uns Essen zu besorgen. Er hat uns bereits zwei Nudelsuppen geschenkt. Bei einem Haendler am Bahnsteig werden wir fuendig. Wir kaufen 6 Nudelsuppen, eine grosse Wurst und Wasser. Umgerechnet kostet uns dies 16 Euro. Unser Freund versucht den Preis noch auf 13 Euro zu druecken. Doch der Zug geht weiter. Dies nutzt der Haendler aus.
Die weiter Fahrt droht langweilig zu werden. Wir schlafen nur weil es nichts besseres zu tun gibt. Als wir wieder wach sind gibt Josh zum besten: „Das erste mal in meinem Leben habe ich kein schlechtes Gewissen den Tag zu verschlafen.“ So wie Josh denken wohl viele. Ich jedenfalls kann es nur bestaetigen.
Es beginnt ein laengeres Gespraech mit unserem Mongolischen Freund. Ich schlage am Ende vor mit Karten zu spielen. Alle sind einverstanden. Wir bekommen ein russisches Kartenspiel erklaert. Es geht darum moeglichst viele Karten des Gegners in einer Runde zu stehlen. Fuer jedes Paar gestohlene Karten gibt es einen Punkt abgezogen. Wer 0 Punkte erreicht gewinnt und beendet somit das Spiel.
Wir spielen fuer eine lange Zeit. Lachen, Fluchen und gaehnen ab und zu. Es wird langsam Dunkel. Zeit das letzte Mahl des Tages zu sich zu nehmen. Ich lache ueber die Funktionen meiner Kamera. So lasse ich z.b. Das abteil Rosa aussehen.
Unserem mongolischen Freund, der uebrigen Ganbaa heist, gefaellt es. Nicht die Farbe natuerlich sondern die Funktion.
Der Tag neigt sich dem Ende zu. Josh und Ganbaa hoeren Musik waehrend ich mir Filme auf dem Handy angucke. Mir fallen irgendwann die Augen zu. Die Nacht bleibt, wie auch die letzte ohne eine Erinnerung an das getraeumte.