Mongolei Reise – 7.Juli

Um halb 10 klingelt der Wecker. Die Zeit wo es egal war, wenn man aufsteht ist vorbei. Wir beide gehen schnell Duschen. Eine Wohltat nach 6 Tagen ohne wirkliche Waschmoeglichkeiten. Frisch machen wir uns auf den Weg zu Winnie. Sie wohnt keine 300 Meter entfernt in einer Budistischen Einrichtung. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg zum „Mongolischen Office“. Unser Visum muss verlaengert werden. Von 30 Tagen auf 90. Am Tag vorher haben wir schon ein Tipp bekommen. Im Gebaeude direkt links halten und durch gehen. Dort sei ein Mann „Who speaks a bit English“. Dinge aendern sich. Es gibt ingesamt 9 Schalter. Fuer Touristen sind 1-8 von Relevanz. Nicht zu vergessen der kleine Schalter ohne Nummer. Dazu jedoch spaeter mehr.

Wir gehen erst zu Schalter 2 und 3. „Visum Extension?“ „No… 7“ Okay also Schalter 7. Leider der mit der laengsten Schlange. Der freundliche Mann am Schalter 8 ohne Schlange sieht meinen Deutschen Pass. Er winkt mich zu sich und fragt in einem sehr guten Englisch was ich will. Ich erklaere ihm mein Anliegen. Ich brauche ein Formular, zu bekommen am Schalter ohne Nummer (wenn man reinkommt auf der rechten Seite der letzte), einen Brief warum man laenger in der Mongolei bleiben moechte und ca.25 Euro Gebuehren. Allerdings haben wir uns entschlossen nur 60 Tage zu bleiben. 90 Tage wuerden um die 40 Euro kosten. Auf zum Schalter ohne Nummer. Kurzes anstehen. Hierbei darauf achten, die Wartezeit kann sich durch Mongolen unnoetig verlaengern, die gute europaeische Manieren nicht kennen. Allerdings darf man in der Mongolei nicht auf sein Recht bestehen vorher dran zu sein. Entscheident ist die Dringlichkeit. Mongolen haben kein Problem damit andere vor zu lassen die keine bzw. wenig Zeit haben. Sprich nicht meckern, sondern wenn die Zeit draengt selbst vordraengeln oder geduldig warten.

Am Schalter bekommen wir das Formular und ein leeres A4 Blatt zum schreiben des Briefes gegen eine kleine geldliche Entlohnung. Kurzer Schock beim Blick auf das Formular. Ein Passfoto wird verlangt. Woher jetzt ein Passfoto nehmen? Winnie kommt mit der Loesung. Fuer 1000 T scannt die freundliche Dame am Schalter 1 dass Passfoto des Ausweisses ein. Dieser Vorgang geht nur am Schalter 1! Da steht der einzige Scanner. Der Brief wird nicht durchgelesen. Hauptsache es steht etwas drauf. Mit den ganzen Dokumenten nun wieder zu Schalter 7. Anstehen von neuen. Wir nehmen wieder die Abkuerzung ueber Schalter 8. Der Vorletzte Vorgang ist bezahlen. Leider muss man dafuer in die Bank auf der anderen Seite des Gebaeudes. Es faengt an Spass zu machen. Man fuehlt sich wie Asterix im Haus der Buerokraten. Wieder anstehen… Dannach geht es schnell. Zurueck zum „Abkuerzschalter“ 8. Wir muessen unsere Paesse abgeben und bekommen dafuer eine kleine Quittung. Ja fuer zwei Paesse gibt es nur eine Quittung.
Ich merke immer mehr, man muss sich fuer diese Stadt oeffnen und den Menschen vertrauen.
Weiter gehts zum angeblich nicht mehr existierenden Schwarz Markt. Die Suche bleibt zunaechst erfolglos. Wir laufen Kilometer in die Richtung, wo der Markt auf der linken Seite liegen soll. Leider entlang einer Hauptstrasse. Mongolen sind vorbereitet mit Tuechern als Filter vor dem Gesicht. Leichte Kopfschmerzen sind der Preis fuer Winnies‘ und meine Unwissenheit. Josh hat zufaellig eins dabei. Gefaehrliche Hindernisse liegen ueberall auf den Weg.

Nach guten 25 Minuten finden wir ihn kurz vor der Aufgabe.
Er faengt klein an. Fast enttaeuscht denke ich der Weg haette sich nicht gelohnt. Wir sehen ein par Haendler die Tiere verkaufen. Katzen, Hasen, Hunde, Schildkroeten, Meerschweinchen und sogar Voegel eingesperrt in unmoeglichen Kaefigen. Manche Tiere sind noch in einem erstaunlich gutem Zustand. Angewiedert wende ich meinen Blick ab. Doch es bringt nichts. Auf der anderen Seite wird ein Hund, der noch im Welpenstadium ist, an der Pfote getragen, durch die Luft geworfen, er landet hart auf dem Boden und von einem anderen in den Kaefig gesteckt. Agressionen kommen in mir hoch. Auch wenn sie vllt. nur zum essen gebraucht werden, dieser Umgang ist nicht noetig. Wir gehen ohne Kommentar weiter. Fuer einen kurzen Moment wuerde ich am liebsten alle Hunde kaufen (7$ p.H.).

Wir gehen an ein par Conteinern vorbei. Sechs Augen werden gross. Der Schwarzmarkt ist defentiv nicht in dem Sinne Schwarz. Er besteht aus drei grossen Hangar Hallen, einem riesigen Parkplatz fuer Besucher, einer Tiefgerage, mehreren kleineren Gebaeuden, 1000 enden von Containern voll mit Waren und unzaehligen Strassenstaenden. Kaufen kann man fast alles. Bekleidung, Essen, Schreibwaren, Druckerpatronen, Spielzeug, Monitore, Fernseher, Fahrraeder, Motorraeder, Autoreifen und Ersatzteile, Handys, DVDs, CD’s, Spielkonsolen, MP3 Player, Antiquitaeten, Moebel, Teppiche, Waffen (Schusswaffen gab es glaube ich nicht), Haushaltsmittel (Waschmittel, Klopapier usw.), Pflegemittel wie Deo und Crème sowie Schmuck. Bestimmt gibt es noch mehr aber an einem Tag schafft man diesen Markt nicht. Wir kaufen kaum etwas. Ich kaufe mir drei T-Shirts (weil ich nur zwei dabei hatte) und einen Cowboy Hut, weil die Idee mit einem Pferd die Mongolei zu durchqueren immer mehr uns begeistert. Auch Josh kauft sich einen. Sonnenbrille und Klopapier duerfen auch nicht fehlen. Winnie kauft Gastgeschenke.

Weiter gehts. Ein Taxi muss her. Wir wollen noch zum Einkaufszentrum Ulan-Bators. Hier darauf achten, es gibt zwar ein Taxiunternehmen in Ulan-Bator aber es geht schicker und billiger. Man stellt sich an die Strasse und streckt den Arm aus. Meistens muss man nicht laenger als 1 Minute warten bis jemand anhaelt und man einsteigen kann. So auch in unserem Fall. Wir sagen Departmentstore. Der Fahrer nickt und es geht los.

Nach 5 Minuten fahrt haelt er an. Josh & Ich glauben zu erkennen wo wir sind. Der fahrer verlangt 2000 T fuer die Fahrt. Nach einer Minute stellen wir fest, dass wir noch einiges laufen muessen. Ich verspreche Winnie nachher noch vorbei zu kommen, um ihr GPS mit den Mongoleikarten auszustatten.

Josh und ich gehen kurz ins Call Center. Deutschland wird kurz auf den neusten Stand gebracht. Eine Minute ins deutsche Festnetz kostet 60 T ca. 3 Euro-Cent. Dem entsprechend wird aus kurz lang.
Am Abend gehen wir wie versprochen rueber zu Winnie. Leider ist ihr GPS nicht fuer diese Karten geeignet. Es wird noch ein bisschen ueber die Idee mit Pferden durch die Mongolei zu reiten geredet. Dann verabschieden wir uns. Vor 12 Uhr sollte man sich als Auslaender im Hotel befinden. Wir persoehnlich haben bis jetzt noch keine negativen Erfahrungen gemacht aber man weiss ja nie…

Zu den restlichen Bildern…

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