Hierbei handelt es sich um einen schnell geschriebenen Reisebericht. Er wurde nicht korregiert oder ein 2.mal durchgelesen. Verzeit mir also bitte Rechtschreib und Logik Fehler!

Es ist ein unwirkliches Gefuehl! Man hebt ab in ein unbekanntes Land. Zwei Tickets fuer die Transsib nach Ulan-Bator in der Hand. Wir landen sicher in Moskau nach 2 Stunden und 50 Minuten. Josh raet von einer Taxifahrt ab. Bis zu 100 Euro koennte es kosten vom Flughafen bis zum Bahnhof mit dem beruehmten Kilometer Null. Bevor uns darueber weiter Gedanken machen koennen geht es schon zum Passport. Schon im Flugzeug haben wir vernommen, eine „Migration Card“ muss ausgefuellt werden. Hier fuer den ungeuebten Reisen ein wertvoller Tip. Ohne einen eigenen Kugelschreiber geht leider nichts. Uns half Gott sei dank eine Deutsche aus der schier unloesbaren Situation. Dannach lief alles wie am Schnuerchen. Schnell Paesse kontrolliert ohne murren. Unsere Rucksaecke rollten da schon munter auf Gepaeckband 4. Kurze Reizueberflutung beim verlassen des Flughafens. Mit so vielen Schildern hatte ich nicht gerechnet. Josh fest entschlossen die Bahn zu nehmen, schlug die ersten Angebote eines Taxifahrers aus den Wind. Zugegeben aufdringlich war der Kerl und es begann ein kurzer Fluchtversuch. Da wir aber nicht wussten wohin blieben wir zwangslaeufig stehen. Schaden konnte es nicht zu fragen, wie viel es kostet seinen Service in Anspruch zu nehmen. „2000 Rubel!!!“ Daraufhin wir: „How much Euros?“ „55 Euros!!!“ Jetzt kam die entscheidene Frage… Wie viel „Euros“ sind 2000 Rubel? Wir gingen mit einem unguten Gefuehl auf das Angebot des Taxifahrers ein. Wir wussten zu dem Zeitpunkt den Umrechnungskurs immer noch nicht. Sein „Taxi“ war ein schwarz-graues Auto, welches freundlich ausgedrueckt, schon bessere Tage gesehen hatte. Hinterher waren alle Sorgen unbegruendet. Meine staendigen Versuche, ihn zu Fragen, ob er wirklich die „Jaroslavski Train Station“ ansteuert, welche immer mit einem „Jaroslavski Braseck, da!“ beantwortet wurden waren ueberflussig. Er fuhr uns sicher durch den Moskauer Verkehr, der weder Geschwindigkeitsvorrschriften kannte noch Spuren.

Hier viel sehr schnell die grosse Schneide zwischen arm und reich auf. Edel-Karossen eine schoener als die andere fuhren neben Diesel Lastern die teilweise dem zweiten Weltkrieg entsprungen schienen. Je mehr wir uns dem Zentrum Moskaus naehrten, desto weniger Plattenbauten konnte man entdecken. Tolle alte hohe Haeuser spendeten stolz Schatten im 25 Grad warmen Moskau. Nach ueber einer Stunde Aufenthalt im Taxi erreichten wir unser Ziel. Erleichtert maschierten wir auf den Bahnhof zu. (der Taxi Fahrer war fair 2000 Rubel entspricht genau 55 euro) In der Eingangshalle fuer uns nur Chaos. Schilder die Internationalitaet vermitteln gibt es hier nicht. Fuer uns ein kurzer Augenblick fuer minimale Panik Attacken. Nach dreimal fragen ohne eine wirklich hilfreiche Information von welchem Gleis der Zug den nun losgeht, beschlossen wir erst einmal etwas zu essen. Es tat unglaublich gut und weckte in mir die Lust weiter nach unserem Zug zu suchen. Ich fand ihn auf einer analogen Anzeigetafel. Unserer Interpretation nach Gleis 6. War falsch. Fuehrte uns dennoch zum Ziel. Der beruehmte Kilometer Null spiegelte sich auf unserer Netzhaut wieder und schickte diese Information weiter an unser Gehirn.

Das erste wirkliche Ziel unserer Reise war geschafft. Wir standen da, wo vor vielen Jahren der Grundstein fuer einer der laengsten Eisenbahnstrecken der Welt gelegt wurde. Der der Transsibirischen Eisenbahn. Zur unserer Ernuechterung mussten wir jedoch feststellen, dass fast noch 3 Stunden Wartezeit vor uns lagen. Zeit um die Bahnhofatmosphaere zu Beschreiben. Menschen eilen umher. Kaum jemand achtet hier auf den anderen. Man koennte von einem Chaotischen Zustand sprechen. Von einem CD Laden schallt blaechernd und ununterbrochen Hardstyle Musik. Ueberall bettelnde Menschen, die leider zum Teil auch aufdringlich sind. Frauen die rumlaufen als wollten sie bei einer Fashion-Show den ersten Preis machen mit Maennern an der Hand, ohne einen Nano-Blick fuer Mode. Durch diese Eindruecke kommt immer mehr das Verlangen, die Stadt so schnell wie moeglich zu verlassen. Moskau fuer mich bis dahin eine Enttaeuschung. Jedoch als ich meinen Rucksack bei Seite lege, waehrend Josh darauf aufpasst, um 2 Flaschen Wasser zu besorgen, kommt kurz ein heimisches Gefuehl in mir auf. Damit haette ich nicht gerechnet. Fuer einen Augenblick fuehle ich mich sicher und geborgen, waehrend ich den Platz ueberqaeure um zum Buetchen zu gelangen.

Wie konnte ich diese Stadt abschreiben? Nur weil es mir am Bahnhof nicht gefaellt? Der Duesseldorfer HBF ist mindestens genauso schlimm. Eine zweite Chance hat Moskau aufjedenfall verdient!

Das lange warten hat ein Ende. Zug No.4 der nach Fahrplan Zug No.6 ist und vom Gleis 4 faehrt, faehrt nun von Gleis 2 los. Ich kann es kaum glauben. Endlich geht es los!! Wir steigen ein. Der Schaffner zeigt uns unsere Bleibe fuer die naechsten 6 Tage. Ein Raum kleiner als ein Gaeste Bad mit vier Betten.

Selbstverstaendlich jeweils zwei Hochbetten. Wir haben einen freundlichen 21. Jaehrigen Mongolen als Zimmerhenossen. Er studiert BWL in Moskau. Er spricht gutes Englisch. Ist davon jedoch nicht ueberzeugt.

Spaeter am Tag ein kleiner Shock fuer Josh und ein grosser fuer mich.Das Solar-Panel verweigert bereits jetzt schon den Dienst. Was nun? Kamera, GPS, Festplatte und Videokamera sind ohne Strom verloren. Meine Laune aehnelt der Tiefe des Beikalsees. Josh entdeckt zwei Stunden spaeter eine Steckdose. Oh Wunder sie funktioniert sogar! Obgleich mitten auf dem Gang. Toll so etwas. Fuer Strom ist also waehrend der Bahnfahrt gesorgt. Josh ist optimistisch: „In Ulan-Bator werden wir schon was vergleichbares finden.“ Ich bin nicht der Meinung, lasse mich jedoch anstecken. Was bleibt mir auch anderes Uebrig? Schmollen hilft hier keinem. Es wird langsam dunkel. Unser Zimmergenosse bereitet sein Bett. Wir schliessen uns an. Wahrend wir einschlafen naehert sich der Zug immer naeher Ulan-Bator.

Ich werde versuchen, so oft wie moeglich den Bericht zu aktualisieren. Bis Bald,

Julian

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