Nadaam! Heute beginnen die Spiele. Unterteilt in 3 Sportarten, ermitteln die Mongolen den besten Ringer, das beste Pferd und den/die beste Bogenschuetz(in)(en) des Landes. Was sich so einfach anhoert, ist in Wirklichkeit ein riesiges Chaos. Eine Stunde vor der Eroeffnungsfeier sind wir bereits im Stadion. Drinnen noch nicht viel los. Die haelfte der Tribuenen sind noch nicht besetzt.
10 Minuten noch dann gehts los. Jetzt ist das Stadion voll. Es gibt einfach keine Plaetze mehr, also aus dem deutschen Blickpunkt. Fuer das mongolische Auge, ist dass Stadion noch lange nicht voll. Im Eingangsberreich der Nordtribuene stehen nochmal soviele, wie sie bereits auf der Tribuene sitzen. Jetzt greift der Wachmann ein. Zusammenruecken heisst die Devise. Mit lautem Geschreie wird gestapellt. Kinder kommen auf dem Schoss, sowie manche Freundin ebenfalls. Schnell ist mehr Raum geschaffen. Jedoch hat sich an der Menge die im Eingang steht nichts geaendert. Ueberblicken wie viele noch draussen stehen kann ich nicht. Fackt ist, es sind zuviele. Zusammenruecken bringt nichts mehr. Die Tribuene ist voll. Weiterhin gezofft wird sich unten im Eingang. Lange hat schon die Eroeffnungszeromnie begonnen. Etwas langweilig ist sie. Grosse Zwerge huepfen auf der Wiese rum und beschwoeren grosse Blumen, die von Schlangenkindern “bewohnt” werden. Sie fuehren tolle Kunststuecke vor, wo ich jedesmal Angst habe, dass ihre Wirbelsaeule nachgibt. Meine grausame Vorstellung tritt nicht ein. Direkt nach der Feier beginnen die ersten Ringerkaempfe. Fuer das Publikum ist nicht wirklich nachzuvollziehen wer jetzt gegen wen kaempft und wer gewinnt. Einen Ring wie beim Ringen ueblich gibt es nicht. Es gibt nur eine Grenze, die Stadion Wand. Dadurch kommt es, dass manche Ringer einen waren Fussmarsch zuruecklegen, weil der Gegner die ganze Zeit Rueckwaerts laeuft. Kaempfe finden auch nicht nacheinander, sondern 5-15 zugleich statt. Jetzt muss man sich die Gesamtsituation vorstellen. 30 Ringer ringen in 15 verschiedenen Kaempfen, jeweils zwei Schiedsrichter pro Kampf, um den Sieg ohne eine visuelle Begrenzung. Es sieht aus wie ein grosser Armeisenhaufen. Nach einer halben Stunde geben wir auf. Erstmal raus und gucken was es noch so gibt.
1000ende Staende mit Essen, Souvenirs und Spielsachen. Billiard wird gespielt (ja Billiardtische draussen), arme Adler posieren auf den Armen der Zuschauer fuer ein Bild gegen Geld.

Der Praesident der Mongolei geht Dicht an uns vorbei. Was fuer eine Ehre! Wir entscheiden, vllt. ist Bogenschiessen ganz interessant. Erst finden wie die Arena nicht. Ein freundlicher Polizist hilft uns weiter.

Wir treffen Winnie mit ihrer Freundin dort, erzaehlen ihr von unserer Idee mit den Motorraedern. Natuerlich ist sie nicht begeistert aber sauer kann man es auch nicht nennen. Sie will weiterhin mit Pferden durch die Mongolei.

Bogenschiessen mit der selben Unuebersichtlichkeit wie beim Ringen. Das Ziel sind Blechdosen die 50 m weiter aufgestellt sind. Geschossen wird mit 10 Mann gleichzeitig.

Wieder gibt es fuer den Zuschauer keine Uebersicht, wer jetzt wieviel Punkte hat. Ich versuche ein par Mongolen zu fragen. Keiner weiss eine vernueftige Antwort zu geben. Es scheint auch nicht wirklich zu interessieren. Es geht um dass Spektakel an sich. Langweilig wird es schnell. Wir beschliessen zurueck zum Guesthouse zu gehen. Entscheiden uns fuer eine unueblich Flussueberquerung. Wir nehmen statt der Bruecke die Heizungsrohre. Spassig ist es und richtig Verkehr herrscht dort. Viele Mongolen nutzen diesen Weg aus dem gleichen Grund wie wir: Spass!

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Wir muessen raus aus dem Hotel. Unsere Zimmer wurden vor wochen bereits reserviert. Eine Empfehlung bekommen wir noch auf dem Weg -> „Uyanga Guesthouse“. Eine nette, ueber und ueber geschminkte Frau holt uns ab. Sie zeigt uns den Weg. Direkt am Department Store, zentraler geht es nicht mehr, bekommen wir Uyangas Apartment zu sehen. Zwei andere Deutsche sind bereits dort und beziehen ein Zimmer. Uyanga, geboren 1982, ist ein kecke Mongolin mit Sinn fuer Humor. Josh fragt sie herrausfordernt, ob es hier einen Platz gibt um Motorraeder zu kaufen. „Natuerlich!“ erwiedert sie. Sofort will sie mit uns dahin fahren. Etwas baff ueber so viel Spontanitaet, aber nochmehr froh endlich jemanden gefunden zu haben, der uns wirklich weiterhilft, ohne dabei staendig zu versuchen uns irgendeine Tour anzudrehen, machen wir uns auf den Weg.

Im tiefesten Ulan Bator, in einem Hinterhof stehen Schiffkontainer, voll mit Maschienen aus China und Russland. Begeistert schauen wir sie uns an. Es ist wie in einem Paradies. Schnell haben wir die “richtigen” Maschienen gefunden. “Wie viel kosten die Uyanga?” “1000000 T eine.” Der Umrechnungskurs 1 Euro = 1800 T. Also ca . 550 Euro pro Maschiene. Super!! Wir handeln den Preis fuer zwei Maschienen auf 1800000 T. Vernuenftige Helme verkaufen sie leider nicht. Der Haendler verspricht bei einer Anzahlung von 50000 T, die Maschienen bis Montag fertig zu machen. Nach kurzer Ueberlegung gehen wir darauf ein. Uyanga hat Hunger bekommen. Wir laden sie natuerlich zum essen ein. Schaschlick im “City Café”. Lecker schmeckts zusammen mit einem lau warmen Bier und einer grossen Fleischplatte. Es wird unterhalten was das Zeug haelt. Wir erzaehlen ihr viel von Deutschland. Begeistert will sie irgendwann zu Besuch kommen. Wir haben kein Problem damit…

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Ein Blick aus dem kleinen Fenster des Hotels offenbart uns ein deprimierendes Bild. Es regnet noch staerker als gestern. Ich bleibe extra etwas laenger im Bett liegen, doch es hilft nichts. Josh hat schließlich eine gute Idee. Es gibt ein großes Grill Restaurant in UB. Außerdem könnten wir bei dem Wetter gut unsere Wasserdichten Klamotten ausprobieren. Gesagt getan. Fünf Minuten später stehe ich komplett in Wasserdichten Jacke, Hose und Schuhen. Josh zieht es vor nur die Jacke anzuziehen. Sandalen und kurze Hose fuer die Beine.
An einer UBs größten Straßen dann ein Wahnsinns Anblick. Die Straße steht teilweise Knietief unterwasser. Schnell holen wir die Kameras raus.


Machen ein par tolle Bilder und 2-3 kleine Videos und ziehen weiter.
Nach einer halben Stunde Regen ist Joshs Hose tief Getraenkt vom Wasser. Mit meinen Sachen bin ich Gott sei dank komplett trocken geblieben. Das Grill Restaurant ist toll (BB). Fuer 11 tausend T p.P. koennen wir so viel essen und trinken wie es uns passt. Hierbei stellt man sich selbst zusammen was auf den Grill kommt. Fuer den europaeisch empfindlichen Geschmack ein super Platz.

Spaeter im Hotel fragen wir die Angestellten, was sie von der Idee halten mit eigenen Pferden ins Altai zu reiten. Sie holen uns schnell auf den Boden der Realitaet zurueck. Die Tour ist nicht in ein einhalb Monaten zu schaffen. Josh ist geschockt. Fuer ihn ist damit ein Teilziehl geplatzt. Die Hotelleiterin bietet uns eine guenstige gefuehrte Jeep Tour an. Bei dem Wort dreht sich bei mir der Magen um. „Gefuehrte“ dieses Wort nimmt mir alle Freiheit. Dafuer bin ich nicht in dieses Land gekommen. Josh sieht es aehnlich. Es ist Zeit eine neue Route zu planen. Wir entscheiden uns, den „White Lake“ als Ziel zu setzen. Wir berechnen die Route spaeter mit dem GPS. Ca. 800 km. Das ist machbar. Trotzdem zufrieden sind wir damit nicht. Josh fragt mich, was ich davon halten wuerde Motoraeder anstatt Pferde als Transportmittel zu nehmen. Ich bin mir nicht sicher. Der Gedanke gefaellt mir schon. Allerdings bin ich noch nie in meinen leben Motorrad gefahren. Josh winkt ab: „Das lernt man schnell.“ Nach einer etwas laengern Diskussion bin ich einverstanden es zu versuchen, falls man billig an gute Maschienen kommt. Um meine Entscheidung zu erklaeren: Pferde sind billig (max. 350 Dollar), Sattel fuer das europaeische Weichei (ca. 250 Dollar), ein zweites Pferd fuer das Gepaeck (max. 350 Dollar), Trage-Taschen fuer das Pferd (150 Dollar). Sprich p.P. 1100 Dollar an Ausgaben. Zudem kommt noch der Transport mit einem Bus oder Jeep raus aus Ulan-Bator hinzu. Viel Geld. Fuer meinen Geschmack zuviel.
Wir erkundigen uns nach Orten wo man Motorraeder kaufen kann. Keiner scheint darueber bescheid zu wissen.
Am Abend dann die Nachricht, dass wir das Hotel verlassen muessen, weil unsere Betten ab dem 10. Vergeben sind. In Gedanken frage ich mich, ob es vllt. daran liegt, dass wir jedes Tour Angebot aus dem Wind geschlagen haben. Allerdings rege ich mich nicht weiter drueber auf. Vllt. Bringt ja ein Standort Wechsel uns weiter. Josh spricht mein Gedanken laut aus. Am Abend gehen wir mit ein par Gaesten des Hotels um die Ecke etwas essen. Ihre Geschichten sind interessant lenken mich jedoch vom essen ab. Einer erzaehlt, wie es war in China Kuhaugen zu essen. Zur ueberraschung von Josh zerplatzen sie nicht. Ein weiterer Tipp: „Kuhgehirn schmeckt wie schleimige Kartoffeln.“

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Wir stehen etwas spaeter auf. So gegen halb 12 sind wir frisch geduscht und auf den Strassen Ulan-Bators unterwegs. Wir wollen ins „Department Store“. Eines der groessten Einkaufshaeuser Ulan-Bators im westlichen Stil. Nicht zu verfehlen. Ein riesen Kasten mit 6 Etagen. Ich kaufe mir sofort ein Deo. Bei den Temperaturen ist es wirklich noetig. In der obersten Etage endecken wir westliche Reitsaettel. Leider viel zu teuer. Ueber eine Millionen T umgerechnet stolze 800 Euro.

Enttaeuscht verlassen wir das Department Store. Auf den weg raus entdecken wir einen Laden namens: „The North Face Shop“. Erstaunt und neugierig, dass diese Outdoor-Marke sogar einen eigenen Shop in Ulan-Bator hat gehen wir hinein. Erste Reaktion nach einen Blick auf die Preisschilder 1000% Freude. Preise die nicht einmal einer billigen Jacke in Deutschland wuerdig sind (16 Euro) bekommt man hier alles fuer nie mehr als 30 Euro. Jacken die in Deutschland 400 Euro kosten, Hosen von bester Qualitaet, Rucksaecke, Muetzen… dann Skepsis. Ist das hier wirklich orginal Ware? Nach einen kurzen Austausch mit anderen Touristen immer noch Unklarheit. Klar ist nur „The North Face Shop“ ist sicher kein orginal North Face Shop. Die Materialien entsprechen komplett dem Orginal. Auch die Verarbeitung laesst keine Wuensche offen. Wir nehmen es so hin und hacken nicht weiter nach. Es wird eine Menge eingekauft.

Weiter gehts. Wir brauchen noch ein neues Handy fuer Josh. Es ist letzte Nacht kaput gegangen, beim versuch eine Mongolische Sim-Karte einzulegen. Wir haben dem Tipp bekommen nach Handys in der naehe vom Zirkus zu gucken. Dort gibt es jedoch nichts der gleichen. Allerdings sehen wir ein grosses Cafe wo wir in Ruhe Cola und Fanta trinken. Dannach schleppen wir unsere gekauften Sachen ins Hotel. Josh schlaegt vor ins Kino zu gehen. Ich bin einverstanden.

Das Kino ist nicht gerade gross. Hat 3 Kinosaeaele und es laufen auch immer nur 3 verschiedene Filme. Die Preise schlagen jedoch alles. Fuer 6 Euro bekommen wir zwei Kinokarten, Popcorn und jeweils zwei Cola.

Die Filme werden im Orginalton mit mongolischen Untertitel ausgestrahlt. Deswegen konnten wir den Film ohne Probleme verfolgen.

Als wir das Kino verlassen faengt es an zu regnen. Ein seltnes Ereignis in Ulan-Bator. 330 Sonnentage hat das durchschnittliche Jahr in der Mongolei.

Um halb 10 klingelt der Wecker. Die Zeit wo es egal war, wenn man aufsteht ist vorbei. Wir beide gehen schnell Duschen. Eine Wohltat nach 6 Tagen ohne wirkliche Waschmoeglichkeiten. Frisch machen wir uns auf den Weg zu Winnie. Sie wohnt keine 300 Meter entfernt in einer Budistischen Einrichtung. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg zum „Mongolischen Office“. Unser Visum muss verlaengert werden. Von 30 Tagen auf 90. Am Tag vorher haben wir schon ein Tipp bekommen. Im Gebaeude direkt links halten und durch gehen. Dort sei ein Mann „Who speaks a bit English“. Dinge aendern sich. Es gibt ingesamt 9 Schalter. Fuer Touristen sind 1-8 von Relevanz. Nicht zu vergessen der kleine Schalter ohne Nummer. Dazu jedoch spaeter mehr.

Wir gehen erst zu Schalter 2 und 3. „Visum Extension?“ „No… 7“ Okay also Schalter 7. Leider der mit der laengsten Schlange. Der freundliche Mann am Schalter 8 ohne Schlange sieht meinen Deutschen Pass. Er winkt mich zu sich und fragt in einem sehr guten Englisch was ich will. Ich erklaere ihm mein Anliegen. Ich brauche ein Formular, zu bekommen am Schalter ohne Nummer (wenn man reinkommt auf der rechten Seite der letzte), einen Brief warum man laenger in der Mongolei bleiben moechte und ca.25 Euro Gebuehren. Allerdings haben wir uns entschlossen nur 60 Tage zu bleiben. 90 Tage wuerden um die 40 Euro kosten. Auf zum Schalter ohne Nummer. Kurzes anstehen. Hierbei darauf achten, die Wartezeit kann sich durch Mongolen unnoetig verlaengern, die gute europaeische Manieren nicht kennen. Allerdings darf man in der Mongolei nicht auf sein Recht bestehen vorher dran zu sein. Entscheident ist die Dringlichkeit. Mongolen haben kein Problem damit andere vor zu lassen die keine bzw. wenig Zeit haben. Sprich nicht meckern, sondern wenn die Zeit draengt selbst vordraengeln oder geduldig warten.

Am Schalter bekommen wir das Formular und ein leeres A4 Blatt zum schreiben des Briefes gegen eine kleine geldliche Entlohnung. Kurzer Schock beim Blick auf das Formular. Ein Passfoto wird verlangt. Woher jetzt ein Passfoto nehmen? Winnie kommt mit der Loesung. Fuer 1000 T scannt die freundliche Dame am Schalter 1 dass Passfoto des Ausweisses ein. Dieser Vorgang geht nur am Schalter 1! Da steht der einzige Scanner. Der Brief wird nicht durchgelesen. Hauptsache es steht etwas drauf. Mit den ganzen Dokumenten nun wieder zu Schalter 7. Anstehen von neuen. Wir nehmen wieder die Abkuerzung ueber Schalter 8. Der Vorletzte Vorgang ist bezahlen. Leider muss man dafuer in die Bank auf der anderen Seite des Gebaeudes. Es faengt an Spass zu machen. Man fuehlt sich wie Asterix im Haus der Buerokraten. Wieder anstehen… Dannach geht es schnell. Zurueck zum „Abkuerzschalter“ 8. Wir muessen unsere Paesse abgeben und bekommen dafuer eine kleine Quittung. Ja fuer zwei Paesse gibt es nur eine Quittung.
Ich merke immer mehr, man muss sich fuer diese Stadt oeffnen und den Menschen vertrauen.
Weiter gehts zum angeblich nicht mehr existierenden Schwarz Markt. Die Suche bleibt zunaechst erfolglos. Wir laufen Kilometer in die Richtung, wo der Markt auf der linken Seite liegen soll. Leider entlang einer Hauptstrasse. Mongolen sind vorbereitet mit Tuechern als Filter vor dem Gesicht. Leichte Kopfschmerzen sind der Preis fuer Winnies‘ und meine Unwissenheit. Josh hat zufaellig eins dabei. Gefaehrliche Hindernisse liegen ueberall auf den Weg.

Nach guten 25 Minuten finden wir ihn kurz vor der Aufgabe.
Er faengt klein an. Fast enttaeuscht denke ich der Weg haette sich nicht gelohnt. Wir sehen ein par Haendler die Tiere verkaufen. Katzen, Hasen, Hunde, Schildkroeten, Meerschweinchen und sogar Voegel eingesperrt in unmoeglichen Kaefigen. Manche Tiere sind noch in einem erstaunlich gutem Zustand. Angewiedert wende ich meinen Blick ab. Doch es bringt nichts. Auf der anderen Seite wird ein Hund, der noch im Welpenstadium ist, an der Pfote getragen, durch die Luft geworfen, er landet hart auf dem Boden und von einem anderen in den Kaefig gesteckt. Agressionen kommen in mir hoch. Auch wenn sie vllt. nur zum essen gebraucht werden, dieser Umgang ist nicht noetig. Wir gehen ohne Kommentar weiter. Fuer einen kurzen Moment wuerde ich am liebsten alle Hunde kaufen (7$ p.H.).

Wir gehen an ein par Conteinern vorbei. Sechs Augen werden gross. Der Schwarzmarkt ist defentiv nicht in dem Sinne Schwarz. Er besteht aus drei grossen Hangar Hallen, einem riesigen Parkplatz fuer Besucher, einer Tiefgerage, mehreren kleineren Gebaeuden, 1000 enden von Containern voll mit Waren und unzaehligen Strassenstaenden. Kaufen kann man fast alles. Bekleidung, Essen, Schreibwaren, Druckerpatronen, Spielzeug, Monitore, Fernseher, Fahrraeder, Motorraeder, Autoreifen und Ersatzteile, Handys, DVDs, CD’s, Spielkonsolen, MP3 Player, Antiquitaeten, Moebel, Teppiche, Waffen (Schusswaffen gab es glaube ich nicht), Haushaltsmittel (Waschmittel, Klopapier usw.), Pflegemittel wie Deo und Crème sowie Schmuck. Bestimmt gibt es noch mehr aber an einem Tag schafft man diesen Markt nicht. Wir kaufen kaum etwas. Ich kaufe mir drei T-Shirts (weil ich nur zwei dabei hatte) und einen Cowboy Hut, weil die Idee mit einem Pferd die Mongolei zu durchqueren immer mehr uns begeistert. Auch Josh kauft sich einen. Sonnenbrille und Klopapier duerfen auch nicht fehlen. Winnie kauft Gastgeschenke.

Weiter gehts. Ein Taxi muss her. Wir wollen noch zum Einkaufszentrum Ulan-Bators. Hier darauf achten, es gibt zwar ein Taxiunternehmen in Ulan-Bator aber es geht schicker und billiger. Man stellt sich an die Strasse und streckt den Arm aus. Meistens muss man nicht laenger als 1 Minute warten bis jemand anhaelt und man einsteigen kann. So auch in unserem Fall. Wir sagen Departmentstore. Der Fahrer nickt und es geht los.

Nach 5 Minuten fahrt haelt er an. Josh & Ich glauben zu erkennen wo wir sind. Der fahrer verlangt 2000 T fuer die Fahrt. Nach einer Minute stellen wir fest, dass wir noch einiges laufen muessen. Ich verspreche Winnie nachher noch vorbei zu kommen, um ihr GPS mit den Mongoleikarten auszustatten.

Josh und ich gehen kurz ins Call Center. Deutschland wird kurz auf den neusten Stand gebracht. Eine Minute ins deutsche Festnetz kostet 60 T ca. 3 Euro-Cent. Dem entsprechend wird aus kurz lang.
Am Abend gehen wir wie versprochen rueber zu Winnie. Leider ist ihr GPS nicht fuer diese Karten geeignet. Es wird noch ein bisschen ueber die Idee mit Pferden durch die Mongolei zu reiten geredet. Dann verabschieden wir uns. Vor 12 Uhr sollte man sich als Auslaender im Hotel befinden. Wir persoehnlich haben bis jetzt noch keine negativen Erfahrungen gemacht aber man weiss ja nie…

Zu den restlichen Bildern…

Josh schubst mich unsanft aus den Schlaf. In einer Stunde sind wir in Ulan-Bator sagt er aufgeregt. Ich gucke verschlafen aus dem Fenster. Die Sonne steht schon hoch oben am Himmel und erhellt die sich vor mir ausbreitende atemberaubende Landschaft. So etwas habe ich noch nie gesehen! Etwas so schoenes, scheinbar unberuehrtes und von Gott vergessene Landschaft. Warum von Gott verlassen? Vegetation gibt es nicht, ausser normales ganz kurzes Gras. Wie gemaeht sieht es aus. Baeume sind nicht zu erblicken. Tiere oder Menschen auch nicht. Man guckt in die Ferne. Nein nichts aendert sich. Es bleibt gruen soweit man gucken kann. Gerade zu unrealistisch. Ganz verlassen, wie ich am Anfang glaubte, ist sie dann doch nicht. Ich sehe die erste Jurte. Vieh grasst vllt. einen Kilometer weit weg. Ohne Zaun duerfen sich die Kuehe frei bewegen. Es scheint als waeren es „Wild Kuehe“. Keiner haelt die Kuehe zusammen, wie z.B. der Hund die Schafe. Keiner wacht ueber sie. Wohin sollen sie auch laufen? Verstecken koennen sie sich nicht. Es gibt ja nichts.
Nach einer halben Stunde fahrt, ich konnte meinen Blick nicht abwenden, tauchen die ersten groesseren Doerfer auf. Chaos pur. Strassen die selbst mit einem Jeep kaum befahrbar sind. Haeuser mit Zelten im Garten, Grundstuecke nur mit Zelten und seltener einfach nur Haeuser. Trotzdem passen sie noch irgendwie in die Landschaft.
Eine weitere Halbestunde Fahrt, die Anfaenge Ulan-Bators kommen in Sicht. Langsam kommt Regung in den Zug. Aufgeregt schleppt ein Mongole Kisten um Kisten aus seinem Apteil. Ich beginne mich zu fragen wie er die durch den Zoll bekommen hat aber was wundert einen das schon noch in diesem Land?
Ulan-Bator kommt immer naeher. 1000 ende Jurten ziehren die „Einfahrt“. Spaeter kommen auch Haeuser hinzu, bis schliesslich die Jurten auf der Strecke bleiben. Ein wilder Mix aus den verschiedensten Baustilen. Josh kommt aus dem Staunen nicht mehr raus. So etwas haessliches habe er noch nie gesehen. Ich muss ihm rechtgeben. Ueberall Muell, Schutt, Rohre die eigentlich unter der Erde seien sollten, ausgebrannte Auto Wracks, teilweise Haeuserruienen und total veraltete Schienen, die sich vor Rost schon kruemmen Saeumen unseren Weg. Wiennie stellt in Aussicht fuer uns evtl. eine kostenlose Unterkunft bei ihren Gastgeber organisieren zu koennen. Dankend willigen wir ein. Die Fahrt geht noch einen ordentlichen Weg tiefer in Ulan-Bator rein. Doch schliesslich halten wir an. Kaum aus den Zug raus, werden wir mit Flyern fuer Unterkuenfte fuer 5 Dollar die Nacht bombadiert. Zu meiner Ueberraschung gar nicht aufdringlich, sondern mit einer hoefflichen Art werden uns die Flyer ueberreicht. Bei Bedarf auch noch schnell die Vorteile auf Englisch erklaert wie:

– Fruehstueck inklusive
– Fernsehen
– Fernsehen mit DVD Player
– Videothek inklusive
– kostenloses Internet
– Duschen
– Duschen mit warm Wasser
– 4 Bett Zimmer
– Jeep Tour inklusive
usw. usw.

Wir danken zunaegst ab. Schliesslich ist da ja noch Wiennis Freund. Bevor wir beginnen den Bahnhof zu verlassen verabschieden wir uns noch von Ganbataar, von den beiden Franzosen und von dem Belgischen Paar. Immer noch werden wir umringt von Leuten die Flyer verteilen, wir suchen jedoch Wiennis Freund. Finden ihn 200 m weiter. Schnell gibt er zu erkennen, dass er fuer uns kein Bett mehr hat. Stattdessen hilft er uns kurz bei der Wahl eines guten Backpacker Hotels. Er empfielt uns eins direkt um die Ecke. Die Leiterin dieses Hotels war uns von Anfang an am sympatischsten. Sie spricht perfektes Englisch, sieht sehr serieus aus und ist sehr hoeflich. Sie bietet an, uns direkt mit dem Hotel eigenen Mini-Bus mitzunehmen.
Wir verabschieden uns vorher von Winnie und verabreden uns fuer den naechsten Tag.
Der Bus faehrt uns mitten ins Zentrum. Wer denkt der russische Verkehr sei gefaehrlich, der war noch nie in Ulan-Bator. Ampeln wird keinerlei Beachtung geschenkt. Fussgaenger ueberqueren 6 spurige Strassen waerend die Autos in cm Arbeit an ihnen vorbei preschen. Ein Polizist steht teilnamslos am Strassenrand. Roteampeln zu ignorieren scheint in Ulan-Bator nicht geandet zu werden. Zugegeben es haette 100erdte Polizisten an dieser einen Kreuzung geben muessen um jeden zu anden.
Das Hotel liegt mitten im Zentrum. Super! Bei unserer Ankunft bekommen wir schnell auf einer Karte gezeigt wo wir was machen koennen. Alles ist zu Fuss zu erreichen. Nach der kurzen Lokalisation wird uns unsere Unterkunft gezeigt. Es gibt drei Baeder, eine Kueche, mehrere Schliessfaecher, einen Gemeinschaftsraum und ein Besprechungsraum fuer die Mitarbeiter und Gaeste. Man schlaeft mit jeweils drei anderen in einem Zimmer. Wieder die Kombination zwei Etagen Betten. Diesmal jedoch wesentlich breiter und laenger als in der Transsib.
Lange haelt es uns nicht in dem Hotel. Erstes Ziel ist mit der Mastercard Geld abheben. Wer mal durch Frankfurt gelaufen ist kennt die Fuelle an Banken. In einer ganz anderen Liga spielt dagegen Ulan-Bator. Dort gibt es naehmlich nicht nur auf jeder Strasse (und sei sie noch so klein) mindestens zwei, zu allem ueberfluss sind teilweise manche sogar noch Sonntags auf. Helfen tut uns jedoch ein ATM Automat. Brav spuckt er die neue Waehrung aus. Fuer den Anfang begnuegen wir uns mit 300000 Tureck. Umgerechnet ca. 170 Euro. Der Hunger treibt uns auf die verzweifelte Suche nach etwas zu essen. Josh heiss auf etwas gutes zu essen ist fixiert auf das Khan – Breu. Eine Brauerei mit europaeischen Speisen und angeblich deutschsprachiger Bediehnung. Nach kurzem Suchen finden wir den dann doch eher unscheinbaren Laden. Er wird gerade geoeffnet. Verwundert gucke ich auf die Uhr. Mein Hungergefuehl haette die Zeit laengst auf 15 Uhr geschaetzt. Jedoch noch keine 11 und die 10 ist noch keine halbe Stunde alt.
Entaeuscht beschliessen wir spaeter wiederzukommen. Josh schlaegt vor den grossen Platz Ulan-Bators zu besuchen. Ich habe nicht wirklich die Motivation dazu, lasse mich jedoch mitschleifen. Der grosse Platz nicht wirklich sehenswert. Beim betreten des Platzes sehen uns schon von weitem Souvenirverkaeufer. Mich nervt es schon fast und ich winke direkt ab. Trotzallem kommen sie zu uns und zeigen ihre Waren. Gott sei dank sind sie nicht hartnaeckig und lassen uns schnell in Ruhe. Wir machen ein par Fotos…

und gehen dann weiter auf Nahrungssuche. Bei Berlin Burger werden wir fuendig. Erfreut ueber die erste Mahlzeit auf unserer Reise die nicht Nudeln enthaelt und noch dazu europaeisch ist langen wir zu. Fuer umgerechnet 6 Euro bekommen wir zwei Buerger, 2 Cola, 2 Hotdogs und Pommes. Gestaerkt machen wir uns auf dem Weg zum Hotel. Josh will sich ein bisschen ausruhen. Ich dagegen kann es kaum erwarten kurz die E-Mails zu checken, ein Backup der Fotos und Videos zu machen und die ersten Teile meines Reiseberichtes Online zu stellen. Leider dauert der Zugriff auf Deutsche und Amerikanische Server sehr lange. Ich schaffe nur kurz alle E-Mails zu beantworten und den ersten Teil der Tour zu veroeffentlichen. Dannach schon wieder raus. Unser Ziel wie auch zu Begin des Tages das Kahn Breu. Diesmal ist es offen. Wir bestellen zwei Bier, etwas zu essen und fragen uns wer das Geruecht einer deutschsprachigen Bediehnung in die Welt gesetzt hat.

Spaeter laeuft Wienni Zufaellig mit einer Freundin vorbei. Sie setzen sich zu uns und essen auch eine Kleinlichkeit. Sie wollen sich noch eine Buda Statur angucken. Wir beschliessen mitzukommen. Sie soll riesig sein. 5 Minuten spaeter sind wir im Bus und um jeweils 200 T armer. Nichtmal 20 cent!! Unglaublich.
Die Statur haelt was sie verspricht. In ihrer groesse enorm steht sie Stolz wie die Freiheitsstatur in New York. Komplett vergoldet ein wahres Kunstwerk.

Trotzallem habe ich nicht viel uebrig fuer Religionen und bin froh als wir wieder gehen. Auf den Rueckweg treffen wir auf einen Arbeiter um 22:30. Unbeirrt setzt er seine Arbeit fort, trotz der Dunkelheit der Nacht. So eine Arbeitsmoral ist mir selten begegnet.
Winnie verabredet sich mit uns fuer den naechsten Tag. Erschoeft falle ich in mein neues Bett fuer zwei Wochen.

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Raue Stimmen loesen meinen festen Schlaf langsam auf. Es ist kalt und dunkel im Abteil. Wir sind in Irkursk angekommen. Der Himmel ist noch nicht vom Sonnenlicht erhellt. Ich verlassse das Abteil mit meinem GPS in der Hand. Ich bin aufgeregt. Ich habe das Kartenmaterial des Beikal See. Testen konnte ich es nie. Es funktioniert perfekt. Eine Mitreisende aus London ist auch schon wach. Schnell stellt sich heraus, wir sind aus dem gleichen Grund Wach. Der Beikal!Auf der GPS-Karte sehen wir, es ist noch ein langer Weg. Ich biete ihr an sie aufzuwecken sobald der Beikal in Sicht kommt. Sie dankt mir und legt sich wieder hin. 5 km vor seinen Ufern ist er bereits zu sehen. Schnell noch ein Foto…

Ich wecke sie schnell auf. Wir sind beide begeistert. Eine gute Stundelang machen wir Aufnahmen. Josh ist inzwischen auch aufgestanden. Der Beikal in seiner groesse enorm, mit Recht einer der bruehmtesten Seen der Welt. Am horizont endet der See nicht. Kaum ist der Dunst in der Ferne fablich vom See zu unterscheiden. So wirkt es als wuerde der See in seiner Unendlichkeit auch das Himmelzelt beruehren.

Denoch das fruehe Aufstehen macht sich bemerkbar, deshalb gehe ich wieder schlafen. Leider zu lang. Als ich aufwache haben wir den Beikal schon verlassen. Dafuer ist die Landschaft nun wirklich wunderschoen und abwechslungsreich. Fluesse teilweise auf beiden Seiten gleichzeitig der Strecke. Grosse Felsmassive sind ueberall zu sehen.

Wir halten in Ulan-Ude. Die letzte grosse Station vor der russischen Grenze. Unser bisheriges Zugpferd wird gegen eine Diesellok ausgetauscht. Ab jetzt geht es eingleisig und ohne Oberspannung weiter.

Es werden Adressen ausgetauscht. Unsere mitreisende aus London, die mit Vornamen Wenny heisst, fragt mich dabei, ob ich ihr in Ulan-Bator helfen kann, auch auf ihr Garmin GPS die Mongolischen Karten zu laden. Dafuer bietet sie uns eine Unterkunft in Ulan-Bator an. Ausserdem ist sie einverstanden uns beizustehen, falls wir Pferde kaufen wollen. Sie plant eine Reise durch die Mongolei per Pferd. Diese Idee begeistert sowohl Josh als auch mich. Entschieden ist jedoch noch nichts. Reiterfahrung haben wir schliesslich keine.

Es ist traurig wahrzunehmen, dass wir nun Abschied nehmen muessen von den Leuten aus unserem Wagon. Verbunden hat uns alle der gleiche Traum. Die unberuehrtheit des Landes Mongolei zu erfahren. In seinen unendlichen Weiten nach innerer Ruhe und Frieden zu suchen und natuerlich um die Abenteuerlust zu tilgen. Gemeinsam mit Englaendern, Franzosen, Oesterreichern, Belgiern, Hollaendern und Deutschen passieren wir die Russisch-Mongolische Grenze.

Erst jetzt realisier ich, ich werde mein zu Hause fuer mehr als zwei Monate nicht mehr sehen. Traurig denke ich an alle meinen guten Freunde, Verwandten, Eltern, an meine besten Freunde und an meine Freundin. Wie ich mich jetzt schon freue sie bald wieder in meine Arme schliessen zu duerfen.

An der Grenze passiert nichts bewegendes. Russische Beamte fordern unseren Pass und durchleuchten kurz die Abteile. Gruendlich gucken sie jedoch nicht. Dieser Vorgang nimmt volle 6 12 Stunden in Anspruch. Toiletten duerfen waerend der Zeit nicht benutzt werden. Auch auf der mongolischen Seite der gleiche Vorgang. Diesmal nur wesentlich schneller. Durchsucht werden die einzelnen Abteile erst gar nicht.

Jetzt sind es nur noch 6 Stunden bis Ulan-Bator. Zeit fuer ein kurze Muetze Schlaf. Wenn wir Aufwachen erwartet uns ein langersehnter Traum.

Zu den restlichen Bildern…

Ich bin extra bei meinen Eintragungen kaum auf die Begegnungen mit Menschen im Zug eingegangen. Sie waren zahlreich und an sich wert in ein eigenen „Personenbericht“ zu kommen. Ich versuche mich jedoch nur auf die Reise zu beschraenken. Sie ist ja der eigentliche Grund, dass ich ueberhaupt schreibe. Und Erfahrung mit Menschen sind nie gleich. Wenn man ueber sie schreibt, so entstehen doch nur Vorurteile.

Die Landschaft hat sich endlich geaendert. Statt flache Ebenen sind nun grosse Huegel zu sehen. Dies wirkt auf mich freundlicher. Die kleinen Doerfer liegen verschlafen zwischen Huegeltaelern.

 

 

 

 

 

Im laufe des Tages wird mir bewusst, dass ich jedes Zeitgefuehl verloren habe. Nach Moskauer Zeit ist es vier Uhr Nachts. Hier bereits Tag hell. In welcher Zeitzone wir sind kann ich nicht sagen. Es ist mir auch nicht mehr wichtig. Ich geniesse die Freiheit fuer den Moment der Zeit entbunden zu sein. Spaeter am Tag, dem Hunger nach zu Urteilen Mittag, ziehen Gewitter auf. Mir gelingt es zweimal einen Blitz zu Fotographieren, was mich fuer die naechsten Stunden mit Freude erfuellt.

 

 

Ich bin ueberrascht. Scheinbar kaum Nennenswerte Dinge bewegen mich aufeinmal.

Diesmal gehe ich frueh ins Bett. Evtl. Erreichen wir den Beikal See schon kurz nach Sonnenaufgang.

 

 

Zu den restlichen Bildern…

Wieder ein gespannter Blick aus dem Fenster. Nichts hat sich geandert. Auffaellig nur, dass die Laubbaeume den Kampf gewonnen haben. Von Nadelbaeumen keine Spur. Beim zweiten mal hinsehen merkt man, die Landschaft ist weiter geworden und anzeichen von Zivilisation dafuer weniger. Die Highlights des Tages sind die Mahlzeiten geworden und die Stopps, wo man sich fuer 5-10 Minuten die Beine vertreten kann.

 

 

Gegen Mittag erreichen wir Novosibirsk. Eine riesen Stadt wie aus dem Nichts. Ueberall schiessen Gebaeude aus dem Boden hervor, die, der Groesse nach zu urteilen, Wolkenkratzer werden aber noch weit von der Fertigstellung entfernt sind.

 

 

 

Der Bahnhof ebenfalls Bombastisch. Groesser als in Moskau. Hierbei muss natuerlich hinzugefuegt werden, dass Moskau mehrere grosse Bahnhoefe hat. Wir kaufen trotz der grossen Auswahl nichts. Wir haben erstmal genug.

Ein Gewitter zieht auf. Ich haenge mich mit meiner Kamera ans Fenster. Es gelingt mir sogar einen Blitz zu fotographieren.

 

 

Dannach wieder Langeweile. Die Landschaft zieht vorbei. Zu sehen gibt es wenig. So vergeht der Tag. Gegen Abend werden Josh und Ich unruhig. Man merkt die mangelnde Bewegung. Versuche im Apteil Sport zu treiben scheitern. Scharfe und Spitze Kanten verhindern es. Es ist schon lange Dunkel, wir aber nicht muede. Die Zeitverschiebung bekommen wir immer deutlicher zu spueren.

 

 

Trotzallem irgendwann gehen wir auch schlafen, in der Hoffnung morgen in einer anderen Welt aufzuwachen.

 

Zu den restlichen Bildern…

Es ist schoen aufzustehen. Man guckt gespannt raus in der Hoffnung die Landschafft haette sich veraendert. Leider wird man enttaeuscht. Es sind immer noch die gleichen Baeume. Laub-und Nadelbaeume liefern sich einen fairen Kampf.

 

 

Schwer zu sagen wer ueberwiegt. Manchmal kann man kleinere Doerfer vorbeiziehen sehen. Normale Haeuser wie man sie aus Europa kennt gibts hier nicht. Plattenbauten scheinen nun auch Luxus geworden zu seien. Alle Haeuser in diesen Doerfern wirken wie selbstgebaut. Was erst sehr aermlich aussieht ist ein Hauch von Individualitaet der mir Spass macht. Keines der Haeuser sieht gleich aus. Man bekommt die unmoeglichsten Formen zu sehen. Mir persoehnlich gefiel ein Haus mit 4 Etagen am besten. Es hatte keine senkrechten Waende sondern bestand aus riesigen Daechern. Mit einem Tippi am ehesten zu vergleichen.

Wir machen immer wieder Stopps an kleineren Bahnhoefen. Unser Mongolischer Zimmergenosse den ich mitlerweile lieber als Freund bezeichne hilft uns Essen zu besorgen. Er hat uns bereits zwei Nudelsuppen geschenkt. Bei einem Haendler am Bahnsteig werden wir fuendig. Wir kaufen 6 Nudelsuppen, eine grosse Wurst und Wasser. Umgerechnet kostet uns dies 16 Euro. Unser Freund versucht den Preis noch auf 13 Euro zu druecken. Doch der Zug geht weiter. Dies nutzt der Haendler aus.

 

 

 

Die weiter Fahrt droht langweilig zu werden. Wir schlafen nur weil es nichts besseres zu tun gibt. Als wir wieder wach sind gibt Josh zum besten: „Das erste mal in meinem Leben habe ich kein schlechtes Gewissen den Tag zu verschlafen.“ So wie Josh denken wohl viele. Ich jedenfalls kann es nur bestaetigen.

Es beginnt ein laengeres Gespraech mit unserem Mongolischen Freund. Ich schlage am Ende vor mit Karten zu spielen. Alle sind einverstanden. Wir bekommen ein russisches Kartenspiel erklaert. Es geht darum moeglichst viele Karten des Gegners in einer Runde zu stehlen. Fuer jedes Paar gestohlene Karten gibt es einen Punkt abgezogen. Wer 0 Punkte erreicht gewinnt und beendet somit das Spiel.

Wir spielen fuer eine lange Zeit. Lachen, Fluchen und gaehnen ab und zu. Es wird langsam Dunkel. Zeit das letzte Mahl des Tages zu sich zu nehmen. Ich lache ueber die Funktionen meiner Kamera. So lasse ich z.b. Das abteil Rosa aussehen.

 

 

Unserem mongolischen Freund, der uebrigen Ganbaa heist, gefaellt es. Nicht die Farbe natuerlich sondern die Funktion.

Der Tag neigt sich dem Ende zu. Josh und Ganbaa hoeren Musik waehrend ich mir Filme auf dem Handy angucke. Mir fallen irgendwann die Augen zu. Die Nacht bleibt, wie auch die letzte ohne eine Erinnerung an das getraeumte.

 

Zu den restlichen Bildern…